Sie sind superlecker, besonders gesund und voll im Trend. Superfoods gibt es in unzähligen Variationen: getrocknet, mit Schokolade umhüllt, in Pulverform, gepufft, … Leider sind sie meist nicht regional und relativ teuer. Doch es gibt auch viele heimische, in Vergessenheit geratene Superfoods, die es ohne weiteres mit exotischen Vertretern aufnehmen können.
Was zeichnet eigentlich ein echtes Superfood aus? Als Superfood bezeichnet man in der Regel ein Lebensmittel, das gegenüber anderen Lebensmitteln eine überdurchschnittlich höhere Dichte an Stoffen enthält, die unsere Gesundheit fördern.
Energieliefernde Superfoods: Pseudogetreide
Das „Inkakorn“ Quinoa beispielsweise ist mit seinem überdurchschnittlich hohen Gehalt an Eiweiß, Magnesium und ungesättigten Fettsäuren sehr gesund und kann ein wirklich wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein. Quinoa ist glutenfrei und deshalb bei Allergikern oder an Zölliakie Leidenden sehr beliebt. Nicht zu Unrecht wurde es im Jahr 2013 zur Pflanze des Jahres gekürt.
Mit Quinoa kann ein heimisches Pseudogetreide aber locker mithalten: die Rede ist von Buchweizen. Buchweizen ist genauso gesund, ebenfalls glutenfrei und sehr reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Lediglich der Eiweißgehalt ist etwas geringer als beim Quinoa, aber immerhin noch dreimal höher als bei typischen Getreidesorten. Buchweizen, auch „Heidenkorn“ genannt, macht sich super als Beilage oder in Salaten, neben Haferflocken im Poridge oder als Hauptzutat oder Topping in Müslis. Preislich ist er meist gerade einmal halb so teuer wie Quinoa. Da die Nachfrage nach Buchweizen bei uns in den letzten Jahren stark gestiegen ist, deckt der heimische Anbau den eigenen Bedarf nicht. Der größte Teil des im Handel erhältlichen Buchweizens wird deshalb aus fernen Ländern wie Brasilien oder China importiert. Deshalb stellt er leider nicht immer eine regionale Alternative zum Quinoa dar.
Samen: kleine Superfoods mit großer Wirkung
Chiasamen werden vor allem wegen ihres hohen Anteils an Omega-3-Fettsäuren angepriesen. Außerdem enthalten sie viele Antioxidantien, Vitamine, Ballaststoffe und sind eine wertvolle Eiweißquelle. Nicht so gut vermarktet wie Chiasamen, aber was den Nährstoffgehalt angeht zum Verwechseln ähnlich, sind Leinsamen. Sie enthalten wie die Chiasamen sehr viele Ballaststoffe. Damit fördern sie die Verdauung und tragen dazu bei, dass Giftstoffe schneller aus dem Körper ausgeschieden werden.
Was Quelleigenschaft und Verarbeitung angeht, unterscheiden sich Chiasamen und Leinsamen schon etwas deutlicher. Chiasamen werden wegen ihres Quellvermögens oft zielgerichtet in der Küche eingesetzt, z.B. für Süßspeisen wie Chiaudding oder zum Entziehen von Wasser in Teigen. Anders als Leinsamen quellen sie in ihrer ursprünglichen Form. Leinsamen enthalten zwar ebenfalls quellende Stoffe, diese befinden sich aber im Inneren des Samens. Deshalb muss der Samen zuerst geschrotet werden, um seine Quelleigenschaften zu nutzen. Ein Nachteil dabei ist, dass der geschrotete Samen wegen seines Fettgehalts sehr schnell ranzig wird. Wer Leinsamen regelmäßig in der Küche einsetzt, beispielsweise im täglichen Müsli, kann ganz einfach vorsorgen: Der selbst geschrotete Samen bleibt in einem verschlossenen Gefäß im Kühlschrank ohne Probleme über eine Woche frisch.
Der große Vorteil von Leinsamen gegenüber Chiasamen besteht darin, dass sie regional sind. Leinsamen werden in Europa großflächig angebaut und wurden bereits in der Steinzeit genutzt. Auch preislich liegen die beiden Samen weit auseinander. Leinsamen kosten meist gerade mal ein Fünftel als Chiasamen.
Beerige Superfoods
Auch sehr beliebte Superfoods sind Acai Beeren und Goji-Berren. Die Exoten müssen in der Regel erst eingeflogen werden und sind bei uns meist in getrockneter, pulverisierter oder püriert in gefrorener Form erhältlich. Beide Beerenarten enthalten viele Antioxidantien, die Entzündungen im Körper entgegenwirken. Außerdem haben sie einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt. Genauso leckere Beeren mit vergleichbaren gesundheitsfördernden Eigenschaften finden wir glücklicherweise vor der eigenen Haustüre. Dazu gehören zum Beispiel die Himbeere und Heidelbeern. Dabei gilt die Faustregel: Je dunkler die Beere, desto höher ist auch ihr Gehalt an Antioxidantien. Die Beeren wirken vorbeugend gegen Krebs und Herz- Kreislauferkrankungen. Außerdem sind sie gut für Gehirn, Leber und Immunsystem. In den warmen Monaten, wenn die Beeren bei uns reif sind, kann man sie ganz einfach in den täglichen Speiseplan integrieren. Sie eignen sich super als erfrischender Snack, in Müslis, Smoothies und Desserts.
Wer seinem Körper mit besonders gesunden Lebensmitteln etwas Gutes tun möchte, muss also nicht immer auf exotische, besonders teure und gut vermarktete Superfoods zurückgreifen. Auch in Vergessenheit geratene und für uns gewöhnliche und regionale Pflanzen haben ähnliche Wirkung auf unsere Gesundheit.
Kennst du auch ein vergessenes heimisches Superfood? Dann teile das gerne mit uns als Kommentar unter diesem Beitrag 🙂
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